Elternmitarbeit

Der Waldorfkindergarten wurde von engagierten Eltern gegründet. Die Tatkraft dieses Initiativkreises setzt sich gewissermaßen bis heute fort, nämlich in der Elternarbeit. Sie ist für den Kindergarten unverzichtbar, denn viele Dinge des Alltags und vor allem die Feste werden von den Müttern und Vätern eigenverantwortlich organisiert, gestaltet und mit Sinn erfüllt.  Die Qualität des Waldorfkindergartens hängt wesentlich vom Einsatz und dem Miteinander von Erzieherinnen und Eltern ab.

Für die Eltern der aktuell betreuten Kinder ist es verpflichtend, sich in mindestens einem der zahlreichen Aufgabenfelder einzubringen. Derzeit sind folgende Arbeitskreise bzw. – felder eingerichtet:

Instandhaltung/Pflege des Gebäudes und des Gartens
Bestellung der Lebensmittel (aus ökologischer bzw. bio-dynamischer Landwirtschaft) Einkauf der Putzmittel sowie Erstellung des Putzplans
Organisierung der Großputztage
Organisierung der Puppenspiele
Übernahme des Ferien-, Mülltonnen- und Schneeräumdienstes
Vorbereitung, Koordinierung und Durchführung des Kathreinsbasars
Organisierung der Vorträge
Öffentlichkeitsarbeit
Erstellung und Verteilung von Plakaten
Aufstellung und Pflege der Spendendosen
Besorgung von Geschenken zu besonderen Anlässen
Organisierung des Freizeitwochenendes
Pflege der Bücherei
Organisierung der Treffen der „Ehemaligen“

Darüberhinaus werden die Räume, Flure und Treppen an jedem Wochenende von den Familien in abwechselndem Turnus geputzt und gleichzeitig die Handtücher und Servietten gewaschen. Mütter und Väter übernehmen Ämter im Vorstand des Trägervereins sowie im Elternbeirat.

Grundlagen der Elternarbeit

Das Prinzip der aktiven Elternmitarbeit ist aus zweierlei Gründen für den Waldorfkindergarten unabdingbar: Zum einen könnte es sich der Verein schlichtweg nicht leisten, externe Kräfte gerade für die vielen Aufgaben der Instandhaltung zu bezahlen. Zum anderen wird durch die Elternarbeit ein zentrales Anliegen der Waldorfpädagogik verwirklicht, nämlich die Gestaltung des sozialen Organismus „Kindergarten“.

Die soziale Gestalt des Waldorfkindergartens soll die selbstbestimmte Arbeit der pädagogisch handelnden Menschen gewährleisten. Ziel ist neben der Freiheit der Erzieherinnen in ihren Entscheidungen und Handlungen auch die eigenverantwortliche Selbstbestimmtheit der Eltern.

Die Kinder sind bei den meisten Tätigkeiten der Eltern innerhalb des Kindergartens dabei. So stellen die Erwachsenen für die Kleinen „gesunde Vorbilder“ im Sinne Rudolf Steiners dar. Hier lernen sie die demokratische und selbstbestimmte Gemeinschaft auf eine Weise kennen, die ihrer Entwicklungsstufe des ersten Lebensjahrsiebts entspricht.

So ist es z. B. bei den Gartenarbeits- und Großputztagen immer wieder staunenswert, wie die Kleinen nicht nur eifrig die Tätigkeiten der Erwachsenen unmittelbar nachahmend selbst ausführen (etwa Laub zusammenrechen, Blumen pflanzen, Staubsauger führen, Stühle wischen, aber auch im phantasievollen Spiel in die verschiedenen beobachteten Rollen schlüpfen), sondern neue Aspekte an ihren eigenen Eltern in einer von gegenseitiger Achtung geprägten Gemeinschaft wahrnehmen. Die tiefe Zufriedenheit, der Stolz der Kinder angesichts ihrer „machenden“ Mamas und Papas, trägt zu einem von Liebe und Respekt erfüllten Zusammenleben bei. Dies wiederum wirkt weit über die Grenzen des Kindergartens hinaus.